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Mario Erdheim: "Macht macht bitter und krank"

Über die Verletzlichkeit der Mächtigen spricht der Ethnopsychoanalytiker Mario Erdheim in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Erdheim legt in dem Gespräch dar, warum Macht viele Politiker und Führungskräfte bitter und krank macht. Die "Realität einer paranoiden Welt", wie Erdheim sie skizziert, ist geprügt von einer Unfähigkeit zu lieben, Einsamkeit und permanenter Selbstverteidigung. Der Psychoanalytiker kritisiert, dass Menschen in Machtpositionen sich meist mit Günstlingen umgeben, um ihre eigene Position abzusichern. Am Beispiel von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die bereits zu ihrem Amtsantritt anmerkte, dass die ihr entgegengebrachte Bewunderung nicht ewig halten werde, beschreibt Erdheim den typischen Prozess der "gesellschaftlichen Produktion von Unbewusstheit": "Das ist eine Immunisierung der Kritik. Und ein Indiz, wie die Mächtigen die Realität nicht mehr adäquat zur Kenntnis nehmen. Ständig müssen Argumente gesucht werden, warum das, was versprochen wurde, nicht eintrifft." Der Psychoanalytiker ist weit davon entfernt, die von ihm skizzierten Prinzipien zu verteufeln, rät jedoch allen Mächtigen, sich der eigenen Verletzbarkeit bewusst zu werden.
"Macht macht bitter und krank", FAS 30.7.06

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