Ursprünglich hatte Umweltministerin Barbara Hendricks versucht, im neuen Klimaschutzplan der Bundesregierung das Ziel festzuschreiben, den Fleischkonsum hierzulande um die Hälfte zu reduzieren - auf das von Ernährungswissenschaftlern ohnehin empfohlene Maß. Damit kam sie nicht durch, doch immer mehr Deutsche verzichten gleich freiwillig nicht nur auf Fleisch, sondern alle tierischen Produkte. Und Umweltschutz spielt dabei mit eine Rolle. Laut "Die Welt" gibt es hierzulande bereits 1,3 Millionen Veganer. Und dass dieser Trend ernstzunehmen ist, zeigen immer mehr Produkte, die für diese Zielgruppe entwickelt werden. Der Mixerhersteller Bianco di Puro etwa bietet Hochleistungsgeräte an, die die Herstellung von Smoothies perfektionieren. Als Goodie obendrauf wird bei der Herstellung kein Klebstoff mit tierischen Bestandteilen verwendet. Der Skopos-Umfrage zufolge, die die Zeitung zitiert, sind 12 Prozent von 1.000 Befragten bereit, ihren Lebensstil auf vegan umzustellen. 33 Prozent können es sich zumindest für die Zukunft vorstellen. Die deutsche Wirtschaft gehört zu den Innovatoren im Vegan-Markt - 36 Prozent der neuen Produkte werden hierzulande entwickelt. 2015 war bereits jedes zehnte neu eingeführte Lebensmittel- oder Getränkeprodukt vegan, zwei Jahre zuvor waren es lediglich drei Prozent. Diese Zahlen sollte man allerdings nicht überschätzen. Spaghetti mit Tomatensoße waren früher einfach ein Lieblingsgericht vieler Kinder - heute ist es ein veganer Klassiker. Und dennoch: Hier zeichnet sich ein Wandel ab, der vielleicht künftig dazu beiträgt, dass mehr Menschen die direkten und indirekten Folgen ihres Konsumverhalten wahrnehmen und dieses dann vielleicht verändern.
"Der Klebstoff im Gehäuse enthält keine tierischen Bestandteile", Die Welt 6.11.16
© Dr. Nadja Rosmann 2023
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