Zeit online widmet einen großen Beitrag der kritischen Betrachtung des Wirkens großer Stiftungen wie derjenigen, die von Bill und Melinda Gates gegründet wurde. Das wachsende zivilgesellschaftliche Engagement erreiche hier bisweilen finanzielle Größenordnungen, die die Mittel von Staaten und damit der Politik bei weitem übersteigen. Die Folge: Stiftungen tun zwar viel Gutes, doch was als gut gilt, bleibt ihren Gründern anheim gestellt, da sie im politischen Sinne nicht rechenschaftspflichtig sind. Auch gebe es immer wieder Verquickungen von wirtschaftlichen und sozialen Interessen, denn vor allem Großstiftungen sind auch große Akteure an den Weltfinanzmärkten, halten Aktien von Unternehmen, deren Medikamente dann beispielsweise bei großen medizinischen Hilfsaktionen zum Einsatz kommen. Der wunde Punkt: So entsteht über die Zeit ein neues System innerhalb der politischen Ordnung, das, zumindest was das Finanzielle angeht, die Politik und ihre Mittel bisweilen übertrumpft. Und dieser Wandel schränkt ob kurz oder lang die Gestaltungsfähigkeiten der Öffentlichkeit ein.
Der Weltgesundheitsapostel, Zeit online 6.11.14
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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