In den USA braut sich zur Zeit eine neue Simplify-Bewegung zusammen. Junge Arbeitnehmer, insbesondere solche in sehr gut bezahlten Jobs, üben sich schon zum Beginn ihrer Berufslaufbahn in Sparsamkeit, weil sie vor allem ein Ziel haben - möglichst jung aus der Job-Tretmühle wieder auszusteigen. Das Phänomen hat auch schon einen Namen - FIRE (Financial Independence, Retire Early), was so viel heißt wie "Finanzielle Unabhängigkeit, setz' dich früh zur Ruhe). Die jungen Profesionals wollen nicht schnell reich werden und dann in Saus und Braus leben. Sie wollen sich vom Zwang des Geldverdienens befreien, um anschließend machen zu können, was sie wirklich wollen. Die Welt zeigt in einem Artikel, wie die Lebensmodelle dieser Aussteiger funktionieren. Sie nutzen die Zeit ihres Angestelltendaseins, um möglichst viel Geld auf die Seite zu legen. Und sobald sie genügend erwirtschaftet haben, um in der Zukunft sparsam leben zu können, schmeißen sie hin. So ziemlich das Gegenteil der Karriere- und Konsumwelt, die heute für viele so erstrebenswert ist. Aber auch zynisch aus der Sicht derer, die in Niedriglohnjobs gefangen sind, schon heute extrem sparsam leben müssen und dafür aber bis zur Rente weiterschuften.
Wie man mit 30 nicht mehr arbeiten muss, welt.de 15.5.18
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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