Im Interview mit Zeit online spricht der Soziologe Marcel Schütz darüber, dass die seit Jahren ausufernden Diskussionen über die Generation Y und ihre beruflichen Präferenzen eher einem selbstkreierten Hype hinterher laufe als sich auf Tatsachen zu beziehen. Nicht nur die demografischen Kriterien, die zur Beschreibung dieser Gruppe junger Arbeitnehmer verwendet würden, seien schwammig - auch die Definition derer Präferenzen. "Der Begriff Generation Y tauchte 1993 zum ersten Mal in der Marketingzeitschrift Advertising Age auf. Und weil das Y als "why" ausgesprochen wird, hat es den gewünschten Effekt: Es ist cool, weil englisch, und zeugt gleichzeitig von einer ausgeprägt kritischen Einstellung der Generation Y. Diese Generation fremdelt mit der Karriere und hat der Wirtschaft gegenüber Vorbehalte – so zumindest der Mythos. Die Realität sieht ganz anders aus", so Schütz. So gebe es in der jüngeren Generation nach wie vor viele Menschen, die eine konventionelle Karriere machen wollen. Und die so genannten Sinnsucher seien wohl eher ein Randphänomen: "Alternative Typen gab es schon immer und überall. Das ist aber erst einmal die Ausnahme und nicht die Regel." Diese Einschätzung erklärt zumindest, warum in den Studien der letzten Jahren zu den Präferenzen junger Arbeitnehmer immer wieder die unterschiedlichstens Ergebnisse auf den Tisch kommen.
"Die Generation Y ist ein Mythos", Zeit online 29.2.16
© Dr. Nadja Rosmann 2023
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