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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Wie Geduld der Karriere hilft

Wer beruflich etwas erreichen möchte, muss sich richtig reinknien und jede sich bietende Chance ergreifen, ist eine gängige Annahme. Matthias Sutter, Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, sieht das etwas anders. In seinen Augen ist vor allem Geduld ein guter Weg, um sich im Arbeitsleben zu etablieren. Wer beispielsweise zu schnell den Job wechselt, tut sich damit womöglich langfristig nichts Gutes. In einer Studie hat der Verhaltensökonom nämlich beobachtet, dass Bewerbende, die bei gleicher Berufserfahrung bereits mehrere Arbeitgeber hatten, seltener zu Vorstellungsgesprächen gebeten werden, als jene, die einem Unternehmen länger treu sind. Menschen, die nur einen Arbeitgeber im Lebenslauf angaben, wurden 40 Prozent häufiger eingeladen als die, die schon für vier Firmen tätig waren. "Ich möchte vor allem, dass die Leser wissen, wie Arbeitgeber denken. Nämlich so, dass jemand, der schon viermal gewechselt ist, auch bei ihnen schneller aufgibt. Weil woanders das Gras grüner ist oder die aktuelle Arbeit zu anstrengend", sagt Sutter im Interview mit der Wirtschaftswoche. Geduld ist in seinen Augen ein wesentliches Moment erfolgreicher Job-Suche: "Da muss man viel Zeit aufwenden und auch mal Absagen verkraften. Wer dann zu ungeduldig ist, gibt zu schnell auf. Geduldigere Menschen halten eher durch und finden daher auch eher einen Job." Nicht zu viel zu schnell zu wollen, könne man durchaus üben. "Im Schulalter kann man die Geduld noch gut erlernen, für Erwachsene ist das schon schwieriger. Aber auch da gibt es ein paar Kniffe. Zum Beispiel Wenn-Dann-Pläne, die ich mir vornehmen kann. Ich lege mir vorher einen Plan zurecht: Immer wenn ich der Versuchung erliege, etwas abzubrechen, dann halte ich erst einmal kurz inne und denke darüber nach, warum ich das tun will. Damit kann man sich selbst überlisten, wie Odysseus, der sich an den Mast seines Schiffes binden lässt", rät der Verhaltensökonom.
„Geduldigere Menschen finden eher einen Job“, Wirtschaftswoche 27.3.2022

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