Wohl jeder Mensch weiß frische Luft zu schätzen. Doch die Maßnahmen, die notwendig sind, damit die Luft möglichst sauber ist, stoßen nicht immer auf entsprechende Gegenliebe. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Forschungsinstituts RFF-CMCC in Mailand zeigt: Umweltzonen beispielsweise tragen nachhaltig zu einem gesunden Lebensumfeld bei, doch scheinen die Anwohnerinnen einige Jahre zu brauchen, bis sie sich an die neuen Lebensumstände gewöhnen. Denn wenn neue Umweltzonen eingerichtet werden, sinkt zunächst einmal die Lebenszufriedenheit der Betroffenen. Vor allem bei Menschen unter 65 Jahren und von den Regulierungen besonders betroffenen Diesel-Fahrern stoßen Umweltzonen oft zunächst auf Widerstand. Die Wissenschaftler erklären das damit, dass die Altersgruppe im Erwerbsalter oft auf das Auto angewiesen ist, um zur Arbeit zu kommen. Und da scheinen Unbequemlichkeiten wie die Einschränkung des Autoverkehrs den Alltag komplizierter zu machen. Sie machen sich sofort bemerkbar, während die gesundheitlichen Vorteile eines stärker reglementierten Autoverkehrs eben nicht unmittelbar spürbar werden. Auch bei Anwohnern, die in der Nähe von Umweltzonen leben, stießen die Forscher auf eine sich verschlechternde Stimmung. Das könnte auch damit zu tun haben, dass die Zonen bisweilen zu Verlagerungen des Verkehrs führen. Die am Rande von Umweltzonen Lebenden haben dann noch nicht einmal die positiven Wirkungen der Umweltzone, tragen aber deren Lasten.
Studie: Umweltzonen im Stadtverkehr machen die Bewohner tatsächlich gesünder — aber auch unzufriedener, Business Insider
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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