Die FAZ beschreibt in einem interessanten Beitrag, wie die deutsche Ingenieursmentalität mit ihrem Streben nach Perfektionierung in globalen Märkten zunehmend an ihre Grenzen stößt. Autos, die 200 km/h fahren - was auf deutschen Straßen willkommen ist, nutzt Menschen in Ländern mit schlechten Straßen oft gar nichts. Smartphones mit zig Funktionen - für Senioren meist keine Option. Innovationen taugen nur dann, wenn sie in ihrem jeweiligen Kontext auch Angemessenheit entfalten. Und nicht alles, was denkbar und auch machbar ist, passt zu einem Produkt und dem Einsatzkontext, den Kunden vor Augen haben. Vielleicht zeichnet sich hier gerade die Erkenntnis ab, dass dem bisherigen Machbarkeitswahn nun stärker auch Nützlichkeitserwägungen zur Seite gestellt werden. Denn letztlich ist doch immer die Frage: Was bringt etwas, wo dient es - und wo sind technologische Innovationen vielleicht nur die heutige Form der Selbstbespiegelung unter den Vorzeichen einer Möglichkeitsmanie?
Autos für Indien und Handys für Oma, FAZ 3.11.15
© Dr. Nadja Rosmann 2023
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