Der Schokoladenhersteller Ritter Sport wird seine Biostrategie abspecken, weil die Bio-Schokoladen im Handel auf nicht genügend Resonanz stoßen. Ritter hatte seit 2008 fünf Ökosorten ins Programm genommen, für die Bio-Kakao aus Per, Ecuador und Nicaragua verwendet wurde. Nun will das Unternehmen beim Kakaobezug größtenteils auf das weniger restriktive UTZ-Siegel umstellen, das den Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger erlaubt. Im konventionellen Handel hatten sich die Bio-Schokoladen, die mit einem 100-Gramm-Preis von 1,70 Euro doppelt so teuer sind wie die Nicht-Bio-Konkurrenz nicht durchsetzen können - und in den Bio-Ketten landeten sie häufig erst gar nicht im Sortiment, weil der Hersteller schwerpunktmäßig als konventioneller Anbieter wahrgenommen wird. Eine Zwickmühle, aus der Ritter Sport nun mit dem beschriebenen Kompromiss, der in der Fachpresse kritisiert wird, den Ausstieg sucht. Andererseits: Was nutzen die besten Siegel und die ambitioniertesten Programme, wenn den meisten Verbrauchern der eigene Genuss in Verbindung mit "guten" Rohstoffen nichts wert zu sein scheint ...
Weniger Bio bei Ritter Sport, taz 3.6.13
© Dr. Nadja Rosmann 2023
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