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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Nicht alles ist Kultur oder gar Religion

Dank Diversity Management werden Unternehmen immer sensibler für die kulturellen Unterschiede innerhalb ihrer Belegschaften. So positiv dieser noch recht neue Blick auf Differenz auch sein mag, inzwischen zeigt er auch Schattenseiten, denn eine übermäßige Bezugnahme auf kulturelle Diversität verstellt leicht den Blick dafür, dass nicht alle Facetten eines Individuums durch - meist als homogen verstandene - kulturelle Konzepte geprägt sind. So lenkt die Frankfurter Allgemeine Zeitung in einem kritischen Beitrag das Augenmerk auf die Gefahr, kulturelle Muster zu stereotypisieren oder gar religiöse Vorstellungen mit einer Kultur als Ganzem gleichzusetzen. Wenn einzelne Gruppen im Namen ihrer Kultur versuchen, ihren Interessen Ausdruck zu verleihen, kann eine falsch verstandene Toleranz leicht nach hinten losgehen. "Ideen und Waren können immer freier zirkulieren, und ihr Ursprung hat immer weniger Bedeutung", schreibt die FAZ und rät dazu, die Wahrnehmung von Kulturen zu hinterfragen: "Dem Kulturalismus liege ein falscher Kulturbegriff zugrunde. Wir nehmen Kulturen als in sich geschlossene und homogene Gebilde, obwohl sie in Wirklichkeit fließende Grenzen haben, intern heterogen sind und umstritten ist wer und was dazugehört." Heute noch den "den Chinesen" oder "den Arabern" zu sprechen, hält uns davon ab, die individuelle Ausprägung kultureller Hintergründe zu erkennen - was zu einem Übersehen von Differenz auf einer neuen Ebene führt.
"Die Irrtümer des Kulturalismus", FAZ 11.8.2008

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