Die Moral hinter dem Neoliberalismus
Adam Smith gilt vielen als einer der Väter neoliberalen Denkens. Der Philosoph Gerhard Streminger hat indes nach der moralischen Dimension in Smiths Lebenswerk gegraben - und ist fündig geworden. Für Smith seien moralisches Handeln und menschliches Glück eng verwoben gewesen, so Streminger in einem Beitrag für Deutschlandradio Kultur. In einem idealen Markt verhielten sich laut Smith alle Teilnehmer wie faire Sportler. Er ging davon aus, dass es eine "moralische Instanz" gebe, einen "unparteiischen Beobachter", der den Menschen zu moralischem Handeln anhalte - Referenz war für ihn das calvinistische Erbe seiner Zeit. Für Smith war Bildung, durch die die Person zur Persönlichkeit reife, der Schlüssel zur Entwicklung dieser Integrität: "Erst wenn man Gerechtigkeitssinn hat, ist man ein fairer Sportler." Mancher Klassiker ist es wirklich wert, unter den Vorzeichen der heutigen Zeit noch einmal neu gelesen und verstanden zu werden ...
"Für Smith ist nur der ethische Mensch glücklich", Deutschlandradio ultur 12.3.17