Ungleichheit muss von unten betrachtet werden
Der Vorstoß der Bundesregierung, übermäßige Managergehälter zu deckeln, um ein Signal im Hinblick auf die wachsende Einkommensungleichheit zu setzen, mag symbolischen Wert haben. Einem Kommentar der Zeit zufolge, wird er jedoch eher geringe praktische Wirkungen haben. Vor 15 Jahren verdienten die oberen Führungsriegen noch das 28-Fache ihrer durchschnittlichen Arbeitnehmer, heute ist die Diskrepanz auf das 83-Fache angewachsen. Doch von dem, was "die da oben" vielleicht künftig weniger bekommen könnten, haben "die da unten" nichts. Die Realeinkommen der unteren Einkommensschichten sind in den vergangenen 25 Jahren gesunken. Unter den jüngeren Arbeitnehmern unter 40 Jahren ist die Einkommensungleichheit laut Zeit heute doppelt so hoch wie noch in den 1970er Jahren. In Westdeutschland sind heute 40 Prozent der Arbeitnehmer, im Osten sogar die Hälfte tarifungebunden. Der Kommentar in der Zeit fordert, hier durch politische Maßnahmen anzusetzen, um nicht nur die Millionäre zu beschneiden, sondern Verbesserungen für Millionen umzusetzen.
Die Millionäre sind Nebensache, Zeit online 28.2.17