Ob Hobbys mit der Arbeit konkurrieren oder sogar Fähigkeiten im Job unterstützen, hängt ganz davon ab, wie intensiv man sich Freizeitbeschäftigungen widmet und welche inneren Ressourcen sie aktivieren beziehungsweise beanspruchen. Eine britisch-französische Studie zeigt: Wer ein Hobby intensiv betreibt, das Fähigkeiten anspricht, die im Beruf nicht im Vordergrund stehen, kann von seiner Freizeitbeschäftigung auch bei der Arbeit profitieren. Die Wichtigkeit des Hobbys evaluierten die Wissenschaftler dabei mit Fragen danach, ob die Aktivität ein wichtiger Ausdruck dessen sei, was eine Person ausmache, ob sie etwas mit ihrer Betätigung erreichen wolle oder auch, wie intensiv die Freizeitbeschäftigung betrieben wurde. Weiter wurde untersucht, ob die mentalen und physischen Fähigkeiten des Hobbys ähnliche waren wie die der Berufstätigkeit. Über sieben Monate wurden die Studienteilnehmenden dann befragt, wie sie mit ihrer Arbeit zurechtkamen. Insgesamt zeigte sich dabei: Menschen, die ambitioniert einem Hobby nachgehen, das andere Fähigkeiten aktiviert als ihre übliche Arbeit, zeigten sich beflügelter als jene, die im Job und privat ähnlichen Aktivitäten frönten. Die Abwechslung und die Aktivierung durch berufsfremde Impulse scheinen also Potentiale freizusetzen, während zu viel des Gleichen eher die begrenzten Ressourcen in einem Feld überlastet.
Wie Hobbys auch im Beruf nützlich sein können, WiWo 15.5.21
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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