Die Pandemie und die Psyche
Die psychologischen Folgen der Pandemie geraten immer mehr in den Blick. Einerseits zeigen verschiedene Studien, wie sehr die Gesamtbevölkerung psychisch in den vergangenen eineinhalb Jahren gelitten hat. Gleichzeitig zeigen sich im Kontext von Covid-Erkrankungen immer wieder psychische Folgen. Erste Studien legen nahe, dass Menschen, die eine Erkrankung durchgemacht haben, öfter in den Monaten danach Angststörungen oder Depressionen entwickeln als jene, die andere Erkrankungen wie eine Grippe durchmachen. Corona scheint also eine Wirkung auf die Psyche zu haben, wenngleich Wissenschaftler noch nicht genau wissen, warum. Die Folgen auf das Gehirn werden gerade erst erforscht und es gibt verschiedene Anhaltspunkte, dass die durch das Virus hervorgerufenen entzündlichen Prozesse hier eine Rolle spielen. Andererseits scheint es auch so zu sein, dass Menschen, die bereits psychische Probleme haben, häufiger an Covid erkranken als psychisch Gesunde. Die Lage ist also einigermaßen komplex und bedarf weiterer Forschung. Nicht zu leugnen ist aber, dass der Psyche im Kontext der Pandemie deutlich mehr Beachtung geschenkt werden sollte, als das bisher der Fall war. Nur die körperliche Gesundheit der Bevölkerung mit Maßnahmen zu adressieren, greift zu kurz. Die Psychosomatik weiß das schon lange ...
Erst kam Covid, dann die Depression, zeit.de 22.10.21