Der Spaziergang ist durch die Pandemie zu einer für viele Menschen in der letzten Zeit existenziellen sozialen Praxis geworden. Freunde treffen - zur Zeit geht das wohl am besten, indem man einfach draußen zusammen ein paar Runden dreht. Die Wissenschaft illustriert, dass wir davon nicht nur im Hinblick auf das zwischenmenschliche Miteinander profitieren. In Wohlstandsgesellschaften sind laut WHO ein Viertel der Männer und ein Drittel der Frauen nicht so körperlich aktiv, wie es gesundheitlich wünschenswert wäre. Das erhöht das Sterberisiko um 20 bis 30 Prozent, verglichen mit Menschen, die sich ausreichend - mindestens 150 Minuten pro Woche - moderat bewegen. Die Auswertung der Daten von rund 334.000 Europäern zeigt: Schon mittelmäßige körperliche Aktivität (im Artikel auf spektrum.de nicht genauer spezifiziert) verringert das Sterberisiko im Vergleich zu Menschen, die sich gar nicht bewegen, um 16 bis 30 Prozent. Auch psychologisch betrachtet hat das Spazieren Vorteile, denn der damit verbundene Umgebungswechsel scheint gut fürs Gemüt zu sein. Eine amerikanische Studie zeigt: Nur 12 Minuten umherwandeln auf dem Uni-Campus verbesserte die Stimmung der Studienteilnehmer - wobei auch die Vergleichsgruppe, die indoor auf dem Laufband trainierte, diesen Effekt erzielte. So gesehen erleichtern es uns die Corona-Beschränkungen sogar, uns gesundheitlich etwas Gutes zu tun!
Einfach mal raus!, spektrum.de 31.1.21
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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