Faire Arbeitsbedingungen sind eine Frage des Wollens
In einem Beitrag auf Welt.de wirft Christian von Daniels, Chef des größten deutschen Maßhemden-Schneiders van Laack, der Modebranche vor, weltweit faire Arbeitsbedingungen schlicht nicht zu wollen. „Dass der Verbraucher so wenig wie möglich für ein Produkt ausgeben will, ist völlig legitim. Das Problem ist vielmehr die Gleichgültigkeit der Auftraggeber“, so von Daniels. Er rechnet vor, dass ordentliche Kontrollen der Arbeitsbedingungen selbst bei einem Billig-T-Shirt die Produktionskosten gerade einmal um einen Cent pro Stück erhöhen. Auch zusätzliche Sozialleistungen wie kostenloses Essen und Trinken, Kinderbetreuung oder Aus- und Weiterbildung würden den Preis eines T-Shirts um vielleicht 30 Cent erhöhen. Van Laack produziert überwiegend in eigenen Fabriken in Tunesien und Vietnam. Die den Mitarbeitern gewährten sozialen Leistungen führten zwar zu höheren Kosten, aber: "Im Gegenzug ist die Fluktuation in unseren Betrieben aber gering und die Arbeitsproduktivität hoch. Das relativiert am Ende die hohen Kosten."
Van Laack kritisiert fehlende Fairness der Branche, Welt.de 9.1.17