Frauen im Einkommens- und Karriereabseits
Selbst ein MBA ist für Frauen kein Garant, im Hinblick auf das Gehalt mit männlichen Kollegen gleichzuziehen. Eine Untersuchung der Business School in Chicago zeigt: Am Anfang ihrer Karriere verdienen männliche und weibliche MBA-Absolventen zwar noch gleich viel, doch bereits nach fünf Jahren klafft die Schere auseinander. Dann verdienen Männer gut 30 Prozent mehr, weitere fünf Jahre später sogar 60 Prozent. 13 Prozent der Frauen arbeiten neun Jahre nach ihrem MBA überhaupt nicht mehr. Das grundsätzliche Problem der weiblichen Manager: Babypausen, eine geringere Arbeitszeit als bei den Männern (52 vs. 58 Wochenstunden) und der Wunsch, auf der Karriereautobahn der Familie zuliebe lieber nur Schritttempo zu fahren. Der Studie zufolge werden Frauenkarrieren auch durch die Dominanz männlicher Netzwerke (70 Prozent), die Sorge der Vorgesetzten vor familienbedingten Auszeiten (63 Prozent), eine ausgeprägte Ellbogenmentalität der Männer (54 Prozent), generelle Vorbehalte von Vorgesetzten gegenüber Frauen in Top-Positionen (33 Prozent) und den mangelnden Ehrgeiz der Frauen selbst (22 Prozent) gehemmt.
"Warum Absolventinnen keine Karriere machen", FTD 18.3.2009