Für die Mitte wird es immer enger
Das Gefühl der Einkommensmitte, immer mehr abgehängt zu werden, hat gute Gründe. Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass in den letzten Jahren sowohl die niedrigen Einkommen als auch die hohen Einkommen moderat stiegen. Die Lohnspreizung selbst hat also nicht zugenommen, doch nähern sich die Geringverdiener der Mittelschicht an, während die Besserverdiener sich weiter nach oben absetzen. Effekte durch den Mindestlohn sind dabei noch nicht erfasst. Auch die Bedeutung von Kapital spielt eine große Rolle. 2014 lag der Anteil der Arbeitnehmer am Volkseinkommen bei 69,1 Prozent. Kurz nach Ausbruch der Finanzkrise waren es 65 Prozent, in den 1970er Jahren noch mehr als 70 Prozent. Laut Bundesbank besitzen die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung 59,8 Prozent des gesamten Vermögens - das sind 0,6 Prozentpunkte mehr als 2010.
Die Lohnverlierer sitzen in der Mitte der Gesellschaft, Die Welt 15.9.16