Gehalts-Grand-Canyon zwischen Chefs und Mitarbeitern
Übermäßig hohe Managergehälter führen seit vielen Jahren immer wieder zu öffentlichen Gerechtigkeitsdebatten. Eine Studie der Harvard Business School und der Chulalongkorn University in Thailand hat nun in einer Umfrage in 40 Ländern eruiert, welche Gehaltsunterschiede zwischen Chefs und ihren Mitarbeitern von der Bevölkerung toleriert werden. In der Umfrage glaubten die Befragten, dass Konzernbosse rund zehn Mal mehr verdienen als ihre Mitarbeiter. Als ideales Verhältnis empfanden sie ein 4,6-faches Salär. In der Realität ist die bestehende Lücke indes so groß, dass man schon eher von einem Grand Canyon sprechen kann. In den USA beispielsweise verdient der Durchschnitts-CEO 354 Mal mehr als ein einfacher Arbeiter, nämlich 12,2 Millionen Dollar. Nimmt man diese Marke als gegeben, müsste ein amerikanischer Arbeiter, um den Gerechtigkeitsvorstellungen der Bevölkerung gerecht zu werden, mit 1,8 Millionen Dollar entlohnt werden. Deutsche CEOs verdienen 147 Mal so viel wie ihre Mitarbeiter, nämlich knapp 6 Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro). Um der Gerechtigkeit Genüge zu tun, müssten hierzulande Arbeitnehmer auf ein Jahresgehalt von 946.000 Dollar (750.000 Euro) kommen.
Was Manager verdienen sollten, HBM 2.10.14