Junge Arbeitnehmer finanziell an der kurzen Leine
Die Einkommenssituation in Deutschland wird laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung vor allem für junge Arbeitnehmer immer schwieriger. Jeder Dritte muss bereits mit einem Einkommen unter der Niedriglohnschwelle auskommen. Die liegt bei zwei Dritteln des Durchschnittslohns, in Westdeutschland bei 9,53 Euro, in Ostdeutschland bei 7,22 Euro. Nicht einmal jedem Zweiten gelingt innerhalb von fünf Jahren ein Aufstieg in eine höhere Lohngruppe. Bessere Aufstiegschancen gebe es für gut ausgebildete Vollzeitbeschäftigte in Großunternehmen. Allerdings haben Frauen hier die schlechteren Karten - ihre Chancen für Karrieresprünge liegen statistisch betrachtet um elf Prozent niedriger als bei Männern. Bereits jeder Siebte in Deutschland verfügt über weniger als 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommen, wobei die Einkommensschere stetig weiter auseinanderklafft. Die Forscher rechnen vor, dass eine Vermögenssteuer von 0,5 Prozent für Millionäre allein 9,4 Milliarden Euro jährlich einbringen könnte. Um Einkommensunterschiede auszugleichen, dürften solche Steuergelder allerdings nicht z.B für eine Erhöhung der Hartz-IV-Sätze verwendet werden, da simple Umverteilung falsche Anreize schaffe.
Ein Drittel junger Arbeitnehmer erhält nicht mal Niedriglohn, Zeit online 29.3.12