Spaltung der Gesellschaft wächst
In einer Studie kommt der Paritätische Gesamtverband zu dem Schluss, dass die soziale Spaltung in Deutschland weiter wächst und immer weniger Menschen am Wohlstand teilhaben. Laut dem Jahresgutachten leben mittlerweile 15,5 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Weiter kritisiert der Verband, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen sich konstant bei rund einer Million eingependelt habe, ohne Aussicht auf Verbesserungen. Den sieben Billionen Euro an Privatvermögen stehe gegenüber, dass rund jeder zehnte Erwachsene inzwischen überschuldet sei, im Durchschnitt mit mehr als 32.600 Euro Schulden. Der Bundesregierung wirft der Verband vor, sozialpolitisch falsche Prioritäten zu setzen. Der Mindestlohn trage zwar zum sozialen Zusammenhalt bei, die Rentenreform hingegen habe die soziale Spaltung sogar noch vertieft.
Die Kluft wird immer tiefer, taz 28.4.15