Zu viel Arbeit raubt den Schlaf
Wer zu viel arbeitet, leidet häufiger unter Schlafstörungen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung widmet dieser Problematik einen Beitrag und geht auf die Faktoren ein, die Arbeitnehmern den Schlaf rauben. Wie viel Schlaf man braucht, ist höchst individuell. Manchen Menschen reichen vier Stunden pro Nacht, andere sind vielleicht erst nach neun Stunden fit. Im Schnitt schlafen die Deutschen acht Stunden und zehn Minuten und Abweichungen von diesem Wert sind durchaus normal. Bedenklich für die Gesundheit wird es erst, wenn man nach der Nachtruhe wie gerädert aufwacht oder Probleme hat mit dem Ein- oder Durchschlafen. Und hier zeigt ein Blick auf die Statistik, dass Vielarbeiter deutlich öfter von Schlafstörungen betroffen sind als Menschen mit geringer bis durchschnittlicher Arbeitszeit. Während unter den Teilzeitarbeitern mit einem Arbeitsvolumen von bis zu 19 Wochenstunden nur zehn Prozent der Arbeitnehmer über Schlafstörungen klagen, verdoppelt sich dieser Wert bei einer 40-Stunden-Woche bereits auf 20 Prozent. Chronische Vielarbeiter sind noch stärker betroffen. Bei einem Arbeitsvolumen von bis zu 59 Wochenstunden klagen bereits 25 Prozent der Befragten über Schlafprobleme. Und unter den Arbeitnehmern, die sogar mehr als 65 Stunden pro Woche arbeiten, sind es sogar 30 Prozent. Weitere Studien zeigen, dass unausgeschlafene Arbeitnehmer, auch wenn sie deutlich mehr Stunden pro Woche am Arbeitsplatz verbringen, längst nicht produktiver sind als ausgeschlafene Durchschnittsarbeiter, denn Schlafmangel führt zu Konzentrationsschwierigkeiten, Effizienzeinbußen und höheren Fehlerraten. Und diese Produktivitätskiller kosten die Wirtschaft jährlich Milliarden.
Verfolgt bis in den Schlaf, FAZ 23.5.2009