think.work.different

Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Digitale Bohème und neue Arbeitswelten

Mit dem Titel "Wir nennen es Arbeit" unternehmen die Autoren Holm Friebe und Sascha Lobo einen Streifzug durch die Welten des Web 2.0, der spannender nicht sein könnte. Sie machen eine neue Spezies aus am Horizont der Arbeitswelt und verpassen ihr das Label "digitale Bohème". Der Untertiel "Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung" ist vielleicht ein wenig einschränkend, denn den Autoren geht es zwar darum, neue Möglichkeiten der Erwerbstätigkeit, die ganz wesentlich auf den neuen Möglichkeiten der Technologienutzung basieren, darzustellen, doch bietet das Buch zugleich einen sehr umfassenden und vor allem fundierten Überblick über das, was "Web 2.0" jenseits des aktuellen Marketing-Hypes bedeuten kann. Es geht um Freiheit, um neue Ideen und um kreative Selbstverwirklichung. Aspekte wie diese treiben immer mehr Menschen aus den festgezurrten Zwängen des Angestelltendaseins - teils freiwillig, weil sie ihren Lebensunterhalt lieber mit Leben und Unterhaltung bestreiten, statt sich auf ein geregeltes Einkommen und feste Arbeitszeiten zu fixieren, teils unfreiwillig, weil der Markt, wie er sich gegenwärtig zeigt, für sie keinen Platz mehr hat. Die "digitale Bohème" arbeitet mit Lust und Leidenschaft, selbstbewusst und subversiv, alleine, verteilt, in Netzwerken. Das Buch skizziert zahlreiche Ansätze und Modelle, wie die neuen Einzelkämpfer und Selbstvermarkter sich neue Nischen erschließen in einer Arbeitswelt, in der Großkonzernen die Puste ausgeht und ein neues, individuelles Business exotische Blüten treibt. Lebensstile ersetzen die klassische Berufsbiographie und schaffen Raum für neue Entwicklung. Das Zeitalter der digitalen Subversion hat begonnen - mit all seinen Chancen und Risiken, denn unterschwellig macht das Buch auch deutlich, dass die neue Bohème in großen Teilen eines mit ihren analogen Vorgängern teilt: die Hoffnung auf künftigen Erfolg, der sich zumindest in finanzieller Sicht für viele der neuen Web-Protagonisten gegenwärtig noch nicht wirklich zeigt.
"Wir nennen es Arbeit", Heyne Verlag

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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