Beim Meditieren kommt es auch auf die Dosis an
Meditation wird ja gerne gefeiert für viele positive Wirkungen, die sie hat, sei es Entspannung, eine bessere Konzentration, oder auch positive gesundheitliche Wirkungen im Hinblick auf die Regulation des Blutdrucks. Allerdings suggerieren viele Studien auch, dass sich große Effekte mit minimalem Aufwand erzielen lassen. In diese Frage bringt nun eine gerade erschienene amerikanische Studie neues Licht. Die Wissenschaftler hatten die Teilnehmenden eines Meditations-Retreats eingehend untersucht. Die Übenden hatten acht Tage jeden Tag zehn Stunden meditiert. Bei den anschließenden medizinischen Untersuchungen stellten die Wissenschaftler fest, dass durch die intensive Praxis auch das Immunsystem der Übenden erheblich aktiviert worden war. Sie mutmaßen, dass dieser Aktivierungsgrad sogar vor schweren Covid-Verläufen schützen könnte. Weil die Praxis so intensiv ist und das übersteigt, was viele Menschen an Übungszeit im Alltag mal eben schnell dazwischen schieben können oder wollen, halten die Forscher allerdings solche Szenarien als Baustein gesundheitlicher Prävention für eher nicht praktikabel, weil kaum alltagstauglich. Ich finde es dagegen spannend zu sehen, wie sich hier ganz neue Blickwinkel auf die Pandemie und gesundheitliche Vorsorge auftun. Denn es ist doch spannend wahrzunehmen, dass "Nichtstun" solche Effekte haben kann und dabei für jeden Menschen zugänglich ist.
Studie: Intensive Meditation kann Immunsystem stärken, grenzwissenschaft-aktuell.de, 2.1.2022