Den Krisen ins Auge schauen
In Anbetracht der sich immer weiter verschlimmernden Krisenlagen wächst die Besorgnis in der deutschen Bevölkerung enorm. Gleichzeitig sind sehr viele Menschen dazu bereit, Verzicht zu üben, wenn sie darin einen tieferen gesellschaftlichen oder ökologischen Sinn sehen. Einer Umfrage des Allensbach Instituts zufolge sind mehr als drei Viertel der Bevölkerung tief besorgt, wenn sie an die möglichen Entwicklungen der kommenden zehn Jahre denken. Sie befürchten eine weiter wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, weniger staatliche Leistungen, eine Zunahme der Probleme durch die Klimakrise, mehr gesellschaftliche Spannungen und Wohlstandsverluste. Die Hälfte aller Deutschen schaut pessimistisch in die Zukunft, 30 Prozent sind optimistisch. Gleichzeitig ist die Bereitschaft hoch, mit Einbußen zu leben, wenn diese dazu beitragen, dass Deutschland in der Energieversorgung unabhängiger von anderen Ländern wird, die Artenvielfalt und Ressourcen erhalten werden oder Verzicht dem Klimaschutz dient bzw. für bessere Zukunftschancen der jüngeren Generation sorgt. Gut die Hälfte bis zu zwei Drittel der Bevölkerung bejahen dies. Die Politik könnte den Bürger.innen also durchaus etwas mehr zutrauen.
Mehrheit glaubt an Sieg der Demokratie, FAZ 30.9.2022