Die Armut und die Statistik
Die relative Armut in Deutschland ist ein Politikum, wie die Schönfärberei im Armutsbericht der Bundesregierung und die öffentliche Diskussion darüber zeigte. In einem Beitrag auf Zeit online analysiert der Ökonom und Politiker (Die Linke) Herbert Schui die preisbereinigten Einkommen von 1999 bis 2009 und kommt zu dem Schluss, dass die realen Einkommen der ärmeren Hälfte der Einkommensbezieher in diesem Zeitraum um fünf Prozent gesunden sind, beim ärmsten Zehntel sogar um 9,6 Prozent. Die obere Hälfte der Einkommensbezieher konnte sich hingegen über einen Zuwachs von fünf Prozent freuen. Und auch in diesem oberen Einkommenssegment herrscht strukturelle Ungleichheit - 80 Prozent innerhalb dieser Hälfte konnten nämlich lediglich Einkommenssteigerungen von zwei Prozent erzielen, während die übrigen 20 Prozent rund 16,6 Prozent mehr verdienten.
Das Missverständnis mit der Armut, Zeit online 21.1.13