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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Fehler vorgehalten zu bekommen, blockiert

Aus Fehlern lernt man, weiß der Volksmund. Doch in der Praxis ist es dann doch nicht so einfach. Denn Studien zeigen: Menschen, denen man einen Fehler vor Augen hält, scheinen eher zu blockieren als dazuzulernen. In Forschungssetting wurde Teilnehmenden nach dem Lösen einer Aufgabe mitgeteilt, ob ihr Ergebnis richtig oder falsch war. Im nächsten Schritt des Versuchs bekamen sie dann die gleiche Aufgabe in anderer Formulierung und sollten sie noch einmal lösen. Die verblüffende Erkenntnis: Jene Versuchsteilnehmenden, die zuvor eine positive Rückmeldung erhalten, lagen beim zweiten Anlauf zu 80 Prozent richtig, unter denen, die zuvor ein falsches Ergebnis genannt hatten und korrigiert worden waren, waren es nur 60 Prozent. Wenn Teilnehmende gar nicht selbst die erste Aufgabe gelöst hatten, sondern als Zuschauende im Anschluss die korrekte Antwort erfuhren, war der Lerneffekt bei ihnen größer. Die Wissenschaftler schlussfolgern daraus, dass es uns schwer fällt zu lernen, wenn wir dies durch eigene Fehler tun sollten. Unser Ego scheint nämlich dieses Scheitern in der Wahrnehmung vermeiden zu wollen - und blendet damit auch die Informationen aus, aus denen wir lernen könnten. Ein bisschen mehr Lockerheit mit den eigenen Unzulänglichkeiten wäre hier sehr dienlich. Oder auch eine Fehlerkultur, die nicht zu sehr auf die Fehler selbst deutet, sondern mehr auf das, was möglich ist.
Warum es so schwer ist, aus eigenen Fehlern zu lernen, spektrum.de 12.11.2022

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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