Therapiemethoden für besseres Führen
In einem Beitrag des Harvard Business Managers beschreibt Lisa Buckingham, Personalchefin des Finanzdienstleisters Lincoln Financial, wie sich Elemente etablierter Therapiemethoden, beispielsweise aus dem 12-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker, auf die Arbeitswelt übertragen lassen und welche Veränderungen dadurch möglich werden. Das Verändern dysfunktionaler Gewohnheiten, in Therapien wesentliches Moment für konstruktive Veränderungen, kann auch im Business eine Menge bewirken. So viel Buckingham auf, dass im eigenen Unternehmen Meetings häufig zu spät begannen und Mitarbeiter nicht aufmerksam bei der Sache waren, weil sie mit ihren Handys beschäftigt waren. Die Personalerin führte es ein, dass Besprechungen grundsätzlich pünktlich starteten - und Mitarbeiter zum Telefonieren den Raum verließen. Auch die Atmosphäre des Vertrauens und der Geborgenheit, die für Therapiesituationen üblich ist, führte bei dem Finanzdienstleister zu wesentlichen Veränderungen in der Arbeitskultur. Meetings werden dort inzwischen mit einer kurzen Phase des persönlichen Austauschs begonnen, wodurch eine Nähe entstehe, die es den Mitarbeitern erlaube, sich zu öffnen und auch verletzbar zu zeigen, was den Teamzusammenhalt fördere. Auch ist es im Unternehmen inzwischen üblich, Erfolge, und seien sie noch zu klein, bewusst zu feiern - sei es durch eine Dankes-Mail oder auch mal einen Blumenstrauß.
Lernen von den Anonymen Alkoholikern, HBM 4.12.14