Vertrauen braucht Erfahrung und Wechselseitigkeit
Studien zeigen immer wieder, wie wesentlich Vertrauen für gelingende Zusammenarbeit in der Arbeitswelt ist. Mitarbeiter, die vertrauen, identifizieren sich eher mit ihrem Arbeitgebern, sie arbeiten produktiver, legen mehr Kreativität an den Tag und auch die Zusammenarbeit mit Kollegen klappt. Doch warum fällt es vielen Führungskräften so schwer, eine Vertrauenskultur zu etablieren? Eine Studie aus dem Medizinsektor gibt Anhaltspunkte. Hier wurde das Vertrauensverhältnis zwischen Ärzten und Medizinstudenten untersucht. Dabei wurde deutlich: Erfahrene Ärzte, die die Fähigkeiten von Studierenden besser einschätzen konnten, taten sich leichtern, ihnen zu vertrauen, als Ärzte, die noch nicht so viel Berufserfahrung hatten. Auch zeigte sich, dass inhaltliche Gespräche über die Arbeit, das wechselseitige Erklären, warum man wie handelt, und generell der weiterführende Austausch zwischen den Beteiligten vertrauensstiftend wirkt. Klingt ja auch wirklich logisch - wenn man sich besser kennt und einschätzen kann, weiß man, was man voneinander erwarten kann. Und auch, was man vielleicht gar nicht erst erwarten sollte. Ist also gar nicht so schwer mit dem Vertrauen ...
Sie können mir vertrauen!, FAZ 20.12.21