think.work.different

Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
Impressum / Datenschutz

Mit Pilzen gegen Depressionen?

Die Volkskrankheit Depression stellt die Medizin nach wie vor vor viele Rätsel. Und in den letzten Jahren mehren sich die Vorstöße, der Krankheit mit eher unkonventionellen Mitteln zu begegnen. So genannte Psychedelika, die vielen wohl vor allem als Partydrogen bekannt sind, zeigen in der Erprobung mit psychisch Erkrankten immer wieder kleinere Durchbrüche. Magic Mushrooms etwa, psilocybinhaltige Pilze, können bei Depressionen und Angststörungen helfen oder auch Menschen mit einer tödlichen Krankheit im Endstadium wie etwa Krebs, AIDS oder Multiple Sklerose dabei unterstützen, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen. Von Ecstasy erhoffen sich Therapeuten, dass es vielleicht in einigen Jahren als Medikament bei der Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen therapeutisch auf breiterer Basis eingesetzt werden könnte. "Die Patienten, die die Substanzen in den Versuchen verabreicht bekommen, erlebten Veränderungen der Wahrnehmung, des Gefühlslebens und der Denkmuster. Menschen könnten mit biografischen Prozessen in Kontakt kommen, indem sie Szenen aus der Kindheit wiedererleben und einen neuen Blick darauf bekommen", heißt es in einem Beitrag des Deutschlandfunks. Für die Medizinerin Andrea Jungaberle spielt bei der hilfreichen Wirkung dieser Drogen auch eine Rolle, dass Patienten durch deren Einnahme "mystische oder quasi-mystische Erfahrungen" machen können und so mit etwas in Kontakt kommen, das sie übersteigt. Es sind Erfahrungen, die womöglich dem Sinnverlust, den viele Menschen alltäglich erleben, etwas Positives entgegensetzen und ihnen mehr Gründung und Bedeutung vermitteln. Vielleicht ist ein Fehler unseres Gesundheitssystems, dass wir dazu neigen, in Symptomen und Medikamenten zu denken. Was würde sich ändern, wenn wir gerade die Sinndimension mehr in den Blick nehmen? Dann würden wir vielleicht weniger Energie auf die Suche nach immer neuen Medikamenten verwenden und uns mehr daran orientieren, wie wir sinnhaftere Lebenszusammenhänge schaffen könnten.
Drogen gegen Depressionen?, Deutschlandfunk Kultur 1.11.2022

Stacks Image 3
Stacks Image 3
Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

Anzeige

evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur, Ausgabe Februar bis April 2023 mit dem Thema Re-Generation - Anfänge einer neuen Kultur

Anzeige