Bewegungsmuffel werden immer mehr
Bewegungsmangel war schon vor der Pandemie ein großes Thema, denn die wachsende Zahl der Bürojobs lässt uns statistisch gesehen unbeweglicher werden. Durch Home Office und einen stärkeren Rückzug ins Private verschärft sich diese Situation weiter. Ein Drittel der Deutschen ist täglich weniger als eine halbe Stunde körperlich aktiv. 45 Prozent treiben sogar nur selten oder gar nicht Sport. Fehlende Arbeitswege oder auch die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten Zuhause zählen hier zu den Gründen, aber auch die fehlende Motivation. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine wöchentliche körperliche Aktivität von 150 Minuten, um gesund zu bleiben. Schon jetzt sind die erwartbaren Konsequenzen von Bewegungsmangel alarmierend. So geht die WHO davon aus, dass bis 2030 weltweit nahezu 500 Millionen Menschen an Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit, Depressionen und Demenz erkranken, auch weil sie sich nicht ausreichend bewegen. Bewegungsmangel scheint dabei auch ein Wohlstandsphänomen zu sein, denn in Ländern mit hohem Einkommen bewegen sich im Schnitt mehr als 30 Prozent der Menschen zu wenig, in ärmeren Ländern sind es etwa 16 Prozent.
Fast jeder zweite Deutsche treibt keinen Sport, FAZ 30.11.2022